Kommentar über Kirchen-Personalien: Ein passender Deckel

Der Ruf von Christian Frühwald ist genauso angeschlagen wie der Ruf der Stiftung Friedehorst: Da passen zwei zusammen wie ein Topf und ein Deckel.

Christian Frühwald steht seit Jahren in der Öffentlichkeit und kennt seinen umstrittenen Ruf. Wäre er da nicht dazu verpflichtet gewesen, seinen zukünftigen Arbeitgeber über das gegen ihn eingeleitete Disziplinarverfahren zu informieren?

Hochgradig peinlich ist für ihn, dass die Stiftung Friedehorst die Neuigkeit aus dritter Hand erfahren muss. Zumal er laut eigener Aussage nichts zu verbergen hat und das Verfahren für „völlig richtig“ hält. Wo hätte also das Problem gelegen, in Friedehorst Bescheid zu sagen: „Leute, es gibt da was, das ihr wissen solltet, bevor ihr’s aus der Zeitung erfahrt …“?

Merkwürdig ist aber auch, dass die fast drei Wochen alte Meldung der EKM offenbar nicht in Friedehorst angekommen ist. Denn in Lesum sollte man wissen, dass der eigene Ruf angeschlagen ist. Und umso wichtiger wäre es doch in dieser Situation, sehr genau darauf zu achten, wen man sich neu in die Geschäftsführung geholt hat. Andererseits: Der Einrichtung sind ja sogar Urteile des Kirchengerichts herzlich egal.

Allerdings: Wer den Werdegang Frühwalds betrachtet und das durchaus dubiose Gebaren der diakonischen Stiftung, der kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier zwei zueinander gefunden haben, die wirken, als wären sie für einander geschaffen – wie ein Topf und sein Deckel.

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Jahrgang 1971, war von 2012 bis 2021 Redakteurin und CvD für taz bremen und taz nord. Hat davor erst in Osnabrück und dann im Emsland fürs Radio gesprochen und gebloggt sowie für die Magazine „Stadtblatt“ und „Emskopp“ geschrieben. Erhielt 2012 den zweiten Alternativen Medienpreis für den Emskopp-Beitrag „Die Emslandlager und ihre Folgen – eine Geschichte von 1933 bis in die Gegenwart“

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