Gebaut, um zu verglühen

AB INS ALL Der vierte Raumtransporter made in Bremen ist wie seine Vorgänger ein Einwegfahrzeug – und die wahrscheinlich teuerste Mülltonne des Universums. Er trägt den Namen „Albert Einstein“

Albert Einstein hat Solarpanele und ist etwas über zehn Meter lang

Für die Verschiffung ist gestern der vierte maßgeblich in Bremen gefertigte Versorgungsfrachter für die Internationale Raumstation (ISS) vorbereitet worden. Von Bremen aus wird er heute zunächst nach Kourou in Französisch Guyana transportiert.

Er trägt den Namen Albert Einstein. Schon im kommenden Sommer wird er, mit sechs Tonnen Müll beladen, in der Erdatmosphäre verglühen: Wie seine Vorgänger ist auch Einstein ein Einwegartikel. Zuvor soll das Wunderfahrzeug allerdings die ISS mit Treib- und Sauerstoff, Ersatzteilen, Proviant, Wechselwäsche und Hygieneartikeln versorgen.

Auch Post bringt Einstein ins All – und solange er an die ISS angedockt ist, können die dort stationierten Astronauten ihn als zusätzlichen Aufenthaltsraum nutzen. Zugleich sorgen seine Raketendüsen dafür, dass die Raumstation ihre Höhe korrigieren kann.

ATV-4 „Albert Einstein“ soll Anfang 2013 zur ISS aufbrechen. Während der Lastraum des Gefährts in Turin entstanden ist, wurden von EADS in Bremen vor allem die Triebwerke und Treibstofftanks gebaut und die einzelnen Komponenten zusammengefügt. Auftraggeber ist die europäische Weltraumorganisation ESA. Die hatte insgesamt fünf Raumtransporter in Bremen geordert. Bis Ende des Jahres hat Astrium Zeit, Pläne zu entwickeln, den Raumfrachter zum Servicemodul für die von der Nasa geplante „Orion“-Raumkapsel umzufunktionieren.

Ein Raumfrachter ist etwas über zehn Meter lang und hat einen Durchmesser von rund fünfeinhalb Metern. Er kann 7.667 Kilo transportieren. Die Energieversorgung erfolgt über Solar-Segel. (taz)