„Kein Ufer hält das aus“

AKTION Umweltpolitische Jugendverbände protestieren gegen die Weservertiefung

■ 21, studiert Umweltwissenschaften in Oldenburg.

taz: Frau Herbert, Sie kündigen Ihre Protestaktion mit „Wir gegen Weservertiefung“ an – wer ist „wir“?

Jenny Herbert: Wir als Jugend protestieren. Für diese Aktion haben sich verschiedene Jugendverbände zusammengetan, die Grüne Jugend, die BUND-Jugend und der deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung.

Was haben sie vor?

Wir wollen an der Schlachte gegen die Weservertiefung protestieren.

Was erwartet Schlachtenbummler dort?

Wir bauen unsere Stände auf, verteilen unser Informationsmaterial. Mit einer Aktion wollen wir anschaulich deutlich machen, dass der Tidenhub, der einmal bei 30 Zentimetern lag, heute über vier Meter beträgt und den schönen alten Fluss zu einem Kanal macht.

Wie kommt das?

Durch die dauernden Vertiefungen gibt es inzwischen eine starke Strömung – bei Flut drückt das Wasser entsprechend hinein in das Flussbett. An der Schlachte kann man das gut sehen: Kein natürliches Ufer hält solche Strömungen aus, deswegen wird das Ufer mit Steinkanten befestigt.

Was sind Ihre Forderungen?

Die geplante neue Weservertiefung muss unterlassen werden. Es gibt auch keine wirtschaftlichen Vorteile für die Allgemeinheit, nur für zwei Betriebe. Die Nachteile, die die Bauern befürchten, überwiegen selbst bei einer rein ökonomischen Betrachtung. Und mit den Flussvertiefungen holt man sich zudem die Sturmfluten in die Stadt. Die ökologischen Argumente kommen hinzu.

Bei den Unterstützern ist auch die Grüne Jugend – der grüne Umweltsenator verantwortet doch die Weservertiefung in seinem Ressort!

Ja, aber die Grüne Jugend ist unabhängig. Das ist keine Parteijugend. Ich selbst bin auch Mitglied der Grünen Jugend.

Haben Sie schon mal einen Protestbrief an Ihren Senator geschrieben?

Nein, das haben wir nicht.

Kommt der an die Schlachte zu den Protest-Ständen?

Nicht dass ich wüsste.  INTERVIEW: KAWE

ab 12 Uhr an der Schlachte in der Höhe Teerhofbrücke