Umsonst draußen!

Das kulturelle Leben brummt – und bei den Kollegen von „Bremen für lau“ findet sich für die nächsten sieben Tage kaum etwas. Das darf nicht sein! Deswegen wollen wir an dieser Stelle einmal etwas kämpferischer werden. Auch wenn es vielleicht wirklich ein kleines bisschen übertrieben und zugleich auch ungenau ist, eine Veranstaltung über zehn Jahre Hartz VI mit der reißerischen Überschrift „Die Unmenschlichkeitskatastrophe“ zu versehen. Weil ja die Natur nichts dafür kann und die Katastrophe eher menschlich wäre. Ein ziemlich rabiat durchgesetztes, flächendeckendes Verarmungsprogramm ist damit zumindest allemal bezeichnet. Die Bremer Linke lädt am Dienstag kommender Woche unter benanntem Titel zu einer Podiumsdiskussion im Konsul-Hackfeld-Haus ein, wo von 19–21 Uhr der emeritierte Professor für Sozialpädagogik und Sozialarbeitswissenschaft Dr. Rudolph Bauer, Claudia Bernhard, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linkspartei, die Erzieherin Elisabeth Graf und Uwe Mühlmeyer von der „bras“ Bilanz ziehen. Moderiert wird der Abend von taz-Redakteur Jan Zier.

Sollte Ihnen das zu politisch sein, können Sie am gleichen Abend, allerdings schon ab 18.15 Uhr in der Stadtbibliothek, hören, wie Isabell-Christin Rückert, Studentin der Kultur- und Kunstwissenschaften und Stadtführerin auf dem Grünen Sofa zum literarischen Feierabend für Erwachsene aus „Rumo“ liest, einem Roman von Hildegunst von Mythenmetz, den Walter Moers aus dem Zamonischen übersetzt und illustriert hat, wie die Veranstalter mitteilen.

Ansonsten gibt’s – wie angedeutet – kaum Unterhaltung bei freiem Eintritt. Überhaupt fängt die kommende Woche schon düster an: „entwertet-ausgegrenzt-getötet“ ist der Titel einer Ausstellung über Medizinverbrechen an Kindern im Nationalsozialismus, die im Altbauring der Zentralbibliothek bis zum 31. Oktober zu sehen sein wird. Zur Vernissage am Montag ab 19 Uhr in der Krimibibliothek spricht Achim Tischer von der Kultur-Ambulanz, den musikalischen Rahmen besorgt Willy Schwarz.  ASL