Linkspartei fordert Entschuldigung

ASYLDEBATTE Nach rassistischen Äußerungen bei der Sitzung des Beirats Vegesack fordert die Linke eine Entschuldigung

Linkspartei-Beirat Sabri Kurt fordert eine Entschuldigung der anderen Beiratsparteien aus Vegesack. Dort war es am Donnerstag während einer Sitzung zu einer geplanten Container-Siedlung für Flüchtlinge zu rassistischen Kommentaren gekommen (taz berichtete). Kurt selbst wurde von einer Bürgerin als „Neu-Bürger“ beschimpft. Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt hingegen hatte Kurt zu mehr Sachlichkeit ermahnt. Nach Buhrufen aus der Bevölkerung hatte Kurt seine Rede abbrechen müssen.

Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzender der Linkspartei, Klaus-Rainer Rupp, forderte die Fraktionsspitzen der Bürgerschaft zu einer Entschuldigung auf: „Dass etablierte Parteien wie die CDU eine solche Geschichte mitmachen, das hat mich sehr erschrocken“, so Rupp. Die CDU hatte mit Flugblättern zur Beiratssitzung mobilisiert.

Linken-Beirat Kurt sagte, die geäußerte Gleichsetzung von Flüchtlingen und Kriminalität habe ihn „sehr verletzt“: „Ich war selber Flüchtling und habe nie etwas Böses gemacht.“ Gleichzeitig betonte er, dass nicht alle BürgerInnen in Vegesack so denken würden wie die Anwesenden auf der Beiratssitzung.

Auch Ortsamtsleiter Dornstedt nahm er in Schutz. Dieser hätte die Sitzung zwar abbrechen müssen, aber: „Ich sehe es als Überforderung“, so Kurt.

Am Montag meldete sich ein junger Mann bei der taz. Er fühlte sich in einem Bericht der taz mit fremdenfeindlichen Aussagen falsch zitiert.

Vielmehr habe er auf Redebeiträge der Integrationsbeauftragten und einer Vertreterin des Vereins Zuflucht reagiert: „Ich habe die beiden Damen so verstanden, dass das Publikum nicht für Integration ist und wir Angst hätten vor Integration“, sagte der junge Mann am Montag zur taz. „Daraufhin habe ich mich gemeldet und ich habe gemeint, dass nicht angehen kann, uns zu unterstellen, dass wir als Bürger nicht offen wären für Integration.“ Es gebe in Bremen-Nord genügend Beispiele für fehlgeschlagene Integration, wie die Grohner Düne oder die Lüssumer Heide.  JPB