Trainer für fitte Häuser

Bei einem Wettbewerb zur energetischen Gebäudesanierung heißt es: „Die Heimtrainer kommen!“ Es gibt Dämmstoffe und kostenlose Energieberatungen, auch die Haussanierung wird begleitet

VON KLAUS LEONARD

Im Februar haben die Berliner Energieagentur und die Gasag in Berlin einen ersten Wettbewerb zur energetischen Gebäudesanierung gestartet: „Die Heimtrainer kommen!“ Zielgruppe waren Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern in Berlin. Mehr als 350 Berliner Haushalte haben sich an dem Wettbewerb beteiligt.

Die ersten zehn Gewinner erhielten Dämmstoffe im Wert von je 20.000 Euro, in Kooperation mit dem Saint-Gobain Isover EnergieSparNetzwerk. Sie und weitere 20 Teilnehmer erhielten eine kostenlose Energieberatung durch kompetente Energieberater. Der Hauptpreisträger wurde außerdem von zwei Heimtrainern, beide Mitarbeiter der Berliner Energieagentur, fachlich bei der Sanierung seines Hauses begleitet.

Start in die zweite Runde

„Aufgrund der sehr hohen Resonanz auf den ersten Wettbewerb haben wir uns entschlossen, gleich im Anschluss einen zweiten Wettbewerb zu starten“, so Gasag-Vorstand Andreas Prohl zum Abschluss der ersten Etappe von „Die Heimtrainer kommen!“. Unter dem Motto „Die Heimtrainer machen Ihre Heizung fit“ lag der Fokus in der zweiten Runde auf der Heizungsmodernisierung.

Der Wettbewerb zur Heizungsmodernisierung wurde von der Gasag und der Berliner Energieagentur gemeinsam mit ausgewählten Herstellern der Geräteindustrie ausgerichtet. Für sieben Gewinner stellten diese Wettbewerbspartner moderne, hocheffiziente Erdgasbrennwert-Heizkessel zur Verfügung, der achte erhielt einen Flachkolletor. Die beiden Hauptpreisträger erhielten die aufwändige und kostenintensive Installation gratis dazu. 100 weitere Einsender erhielten Zugang zu Energiespar-Informationen und Sonderangeboten im Internet. Teilnahmeberechtigt war jedermann, der Eigentümer eines Ein- oder Zweifamilienhauses mit einer Adresse in Berlin ist und dessen Heizkessel mindestens 15 Jahre alt ist. Die zwei Hauptpreisträger aus Rudow und Zehlendorf erhielten einen Heizkessel von Solves beziehungsweise Buderus.

Die Preisverleihung fand am 3. Juli statt. Eine Fachjury hat alle eingesandten Bewerbungen geprüft. Die Preisträger wurden nach der der potenziell erreichbaren, höchsten Einsparung im Energieverbrauch ausgesucht. Die glücklichen Gewinner verpflichten sich, ihre Heizung auf den Energieträger Erdgas umzustellen und die Heizungsmodernisierung noch im Jahr 2008 zu realisieren.

Rund 4 Millionen Heizkessel in Deutschland gelten als energetisch veraltet beziehungsweise sind überdimensioniert – oft sind sie doppelt so groß, wie es die heute gültigen Normen vorsehen. Viele Hausbesitzer haben das Gefühl, zu viel zu „verheizen“, und spielen schon länger mit dem Gedanken, ihre alte Heizungsanlage durch eine neue, effizientere zu ersetzen. Immerhin lassen sich durch eine effiziente Heizungsanlage – zum Beispiel eine Erdgas-Brennwertheizung – im Haus rund 30 Prozent der Energiekosten pro Jahr einsparen. Die vermiedenen Kohlendioxidemissionen kommen als wichtiger Umweltschutzaspekt schließlich noch hinzu.

Nach Auskunft des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie und Umwelttechnik e. V. (BDH) zählen Brennwertgeräte derzeit zu den wirkungsvollsten Geräten der Wärmeerzeugung. Denn sie nutzen zusätzlich die im Abgas enthaltene sowie die bei der Kondensation des Wasserdampfes freigesetzte Wärme. Damit sind Brennwertgeräte wesentlich sparsamer als konventionelle Heizkessel, bei denen die freigesetzte Wärme ungenutzt entweicht.

Sparen mit Sonnenschein

Kombiniert man eine Erdgas-Brennwertheizung mit der Nutzung von Solarenergie, verringern sich die CO2-Emissionen im Vergleich zu einem alten Standardheizkessel um bis zu 55 Prozent. Ein weiterer Vorteil dieser umweltfreundlichen Lösung: Erdgas-Brennwertgeräte, die für ein breites Leistungsspektrum verfügbar sind, lassen sich problemlos in fast allen Räumen eines Hauses installieren.

Hintergrund der Berliner Aktion ist das EU-Projekt Echo Action, an dem sich zehn Städte aus sieben europäischen Ländern beteiligen. Berlin ist als einzige deutsche Stadt dabei. Ziel ist es, die teilnehmenden Haushalte zum Thema Energiesparen in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität zu beraten. Bis Ende April 2009 haben die Teilnehmer beider Wettbewerbe die Möglichkeit, monatlich stattfindende Beratungsveranstaltungen zu besuchen.

Informationen unter: www.energiesparen-in-berlin.de