Gefäßstütze implantiert

HERZPATIENTEN Erstmals wurde in Niedersachen ein sich selbst auflösender Stent eingepflanzt

Kardiologen des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen haben in Niedersachen erstmals einen neuartigen Stent implantiert. Vier Herzpatienten sei die selbstauflösende Gefäßstütze eingepflanzt worden, die das Risiko einer Gerinnselbildung deutlich verringern soll. Diese neuen Implantate bauten sich innerhalb von zwei Jahren nach und nach ab und werden vollständig vom Körper aufgenommen, sagte ein Sprecher der Universität. Anders als bei den bisher verwendeten Gefäßstützen aus Metall bestehe so nun die Möglichkeit, dass die natürlichen Gefäßfunktionen wieder hergestellt werden könnten.

In Deutschland werden jedes Jahr rund 300.000 Patienten mit Stents an den Herzkranzgefäßen versorgt. Bei dieser minimal-invasiven Behandlung werden die betroffenen Gefäße mithilfe eines Ballons gedehnt, dann werden die Gefäßstützen eingesetzt, um die Enge zu beseitigen. Die Gefahr bei den herkömmlichen Stents war, dass sich die Gefäße durch Wucherung oder Gerinnsel an den Metallstreben erneut verengen. Das neue Konzept ziele hingegen darauf ab, das Gefäß zu heilen.  (dpa)