FREIWILLIG
: No photo, please!

UNTER FANS Die schwedischen Besucher wollen sich unbedingt mit Milizionären fotografieren lassen. Doch die verstehen nur Bahnhof

Sicherheit hat Vorrang! So lautet eine weitere Devise bei der EM in der Ukraine. Das bedeutet, dass da, wo Ausländer sind, auch immer ukrainische Milizionäre herumlaufen. Zu dem Fußballwettbewerb sind rund 80 Polizisten aus EU-Ländern in die Ukraine gekommen. Diese Polizisten, die ungewöhnliche Uniformen tragen, gefallen den Ukrainern. Sie stehen Schlange, um sich mit Polizistinnen aus Deutschland fotografieren zu lassen. Die Schweden machen es den Ukrainern nach und wollen Bilder mit lächelnden ukrainischen Milizionären machen. Vor dem traditionellen Aufmarsch der Schweden in Kiew wenden sich Fans an zwei Milizionäre und fragen auf Englisch: „Hallo, dürfen wir ein Foto von Ihnen machen?“ Ruhig antworten die Ordnungshüter auf Englisch: „Nein.“ Anfangs dachte ich mir nichts dabei. Vielleicht dürfen sie sich im Dienst nicht fotografieren lassen. Als die Fans weg sind, entdecken mich die Milizionäre in meiner Freiwilligenkluft und fragen, was die Schweden wollten. Als sie den Grund hören, werden sie traurig. Jetzt wird in Schweden niemand erfahren, wie freundlich die Miliz in der Ukraine ist. VIKTORIA BILASCH

■ Die 23-Jährige ist Linguistikstudentin in Kiew und Volunteer bei der EM