Die erstbesten Erklärungen zum Wulff-Rücktritt
N. Kelek

Ich komme von einer Reise durch islamische Länder, wo die Herrschenden weder Herz noch Verstand für ihre Völker zu haben scheinen, wo Korruption und Vetternwirtschaft Alltag sind und niemand dies zu sagen wagt. Heute trat der Bundespräsident zurück, weil er annahm, das Vertrauen seines Volkes verloren zu haben. Davor habe ich Respekt – wie vor einer Gesellschaft, in der jeder dieselben Rechte und Pflichten hat, ohne Ansehen von Amt und Person. Eine Lehrstunde für uns alle.

Necla Kelek, Soziologin und Autorin.

C. Kuckelkorn

„Der Christian Wulff gewidmete Motivwagen muss umgestaltet werden. Er wird zum großen Teil abgerissen und neugebaut. Es wird keinen Etappenhasen Wulff geben. Es ist natürlich sportlicher Ehrgeiz, jetzt noch mal so kurz vor dem Rosenmontagszug umzuplanen. Andererseits hätten wir uns auch gewünscht, wenn uns das erspart geblieben wäre und wir uns mit größerer Ruhe auf den Zug hätten vorbereiten können.“

Christoph Kuckelkorn ist Leiter des Kölner Rosenmontagszugs und Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval

H. H. von Arnim

„Wenn die Bundesregierung das Gesetz ernst nimmt, kann das nur zur Folge haben, dass ein Rücktritt aus persönlichen Gründen vorliegt und er deswegen keinen Ehrensold bekommt. Eine andere Entscheidung könnte meines Erachtens nur dann erfolgen, wenn dem Gesetz Gewalt angetan wird.“

Hans-Herbert von Arnim ist Staatsrechtler und war vor seiner Pensionierung Professor in Marburg und Speyer

C. Peymann

Hamlet: Der Rest ist Schweigen.

Claus Peymann, Regisseur und Intendant des Berliner Ensembles

W. Thissen

„Was bedeutet es für unsere staatsbürgerliche Reife in Deutschland, wenn zuerst ein Bundespräsident viel zu früh zurücktritt und dann sein Nachfolger viel zu spät?“

Werner Thissen, Hamburger Erzbischof

A. Rüttenauer

„Deutschlands politische Klasse steckt im Abstiegskampf. Die vielen Trainerwechsel innerhalb kürzester Zeit sind Zeichen von Ratlosigkeit. Wann erweist sich wohl der Nächste als untauglich? Politik muss zu einer Graswurzelbewegung werden. Die Führung eines Landes sollte für die Politik leben wollen – nicht von der Politik. Unersättliche Bonzen gibt es im Sport schon genug.“

Andreas Rüttenauer ist Kandidat für das Amt des DFB-Präsidenten