VORMERKEN
: Identitätssuche zwischen neuen Grenzen und alten Nationalismen: Nachrichten aus einem kleinen Land im Südostzipfel von Europa

Auch Moldawien war mal in den Weltnachrichten, ist schon eine Weile her, 1992, als der Transnistrien-Konflikt in seiner heißen Phase war. Beigelegt ist der noch keineswegs, aber die Kampfhandlungen ruhen und in Transnistrien spielt man seither souveräner Staat und kümmert sich gar nicht darum, dass das von keinem anderen Staat anerkannt wird. Am wenigsten natürlich von Moldawien, dem kleinen Land im Südostzipfel von Europa, von dem man sonst wenig weiß in Europa. Galt früher als der Gemüsegarten der Sowjetunion. Weinanbau. Ein paar Meter Beteiligung an der Donau. Und die Grenze ganz knapp vor dem Schwarzen Meer macht Moldawien – oder offiziell: Republik Moldau – zum Binnenstaat. Mehr vom Land erfährt man im Moldava-Mobil, einem Ausstellungsbus, der im Moment vor der Schwartzschen Villa in Steglitz parkt, und dort gibt es dazu morgen am Dienstag eine Lesung mit Nicoleta Esinencu, die in ihrem Text „Odessa Transfer. Von Chișinău zum Siebten Kilometer“ von den neuen Grenzen und alten Nationalismen erzählt und von den Menschen, die dazwischen leben, bei der weiterhin schwierigen Identitätssuche der Republik Moldau. TM

■ Nicoleta Esinencu: Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55. Dienstag, 29. Juni, 18.30 Uhr. 5/3 Euro