Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Er ist der Mann der spektakulären Körperbilder: der französische Choreograf Angelin Preljocaj, dessen Theaterarbeit um die Erforschung von Themen wie Mythologie, Religion und Riten des Alltags kreist. Sein jüngstes Stück „And then, One Thousand Years of Peace“ ist eine Zusammenarbeit seiner (in Aix-en-Provence ansässigen) Compagnie und dem Moskauer Bolschoi-Theater. Im September kam die im Rahmen des französisch-russischen Jahres entstandene Produktion in Frankreich heraus. Es ist Welttheater im besten Sinne: Der indische Künstler Subodh Gupta hat das Bühnenbild entworfen. Die Musik stammt vom französischen Techno-Star Laurent Garnier. Die Kostüme hat der russische Designer Igor Chapurin erdacht. Nun hat das Theaterfestival „Spielzeit Europa“ die aufwändige Produktion nach Berlin geholt. Von Donnerstag bis Samstag ist sie im Haus der Berliner Festspiele zu sehen. Ab Sonntag gibt es dort dann Raven Ruells Inszenierung von David van Reybroucks beklemmendem Ein-Personen-Stück „Mission“, in dem ein belgischer Missionar über fünfzig Jahre Missionsarbeit (also Kolonialzeit) im Kongo erzählt. Mit dem Gastspiel aus Brüssel ist auch der belgische Schauspielstar Bruno Vanden Broecke in Berlin kennen zu lernen. Ab Donnerstag ist im HAU 2 nochmals die inzwischen weit gereiste und preisgekrönte Lear-Adaption und Generationsbefragung von She She Pop, „Testament“, zu sehen, bevor dann Mitte Dezember das neue She-She-Pop-Projekt „7 Schwestern“ (auch im HAU) herauskommt. Dann wäre da noch das Duo Böse Diva, das morgen in den Sophiensaelen die neueste Ausgabe seines Monstercamp-Pop-Art-Theaters vorstellt: „Godzilla fühlt sich frei, in dem man unter anderem Schneewittchen als Sekretärin des SPD-Ortsvereins Schachthausen begegnen kann, wo die sieben Zwerge den Aufstand proben.

■ „And then, One Thousand …“: Haus der Berliner Festspiele, Do–Sa

■ „Mission“: Haus der Berliner Festspiele, So–Mo

■ „Testament“: HAU 2, Do–Sa

■ „Godzilla fühlt sich frei“: Sophiensaele, Mi–Do