Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Man kann es nicht oft genug sagen: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist die charmanteste, rührendste, lustigste und schlaueste Aschenputtel-Adaption, die es je gab. Wir würden so weit gehen zu behaupten, die Verfilmung schlage sogar das Originalmärchen. Und das, obwohl zwischenzeitlich jeder mitbekommen hat, dass Pavel Trávnicek, der in der tschechoslowakischen Verfilmung von 1973 den rosenlippigen Prinzen spielt, heute nicht mehr ganz so prinzig daherkommt. Er musste ein selbst gegründetes Theater aus Geldgründen schließen, kriegt kaum noch TV- oder Synchronrollen und heiratete in den letzten Jahren in regelmäßigen Abständen nur Damen ab 25 abwärts, vermutlich, weil sie ihn an seine Jugend erinnern. Nichtsdestotrotz läuft dieser Film heute (16.45 Uhr) und morgen (14.30 Uhr) im Babylon Mitte (Rosa Luxemburg-Str. 30), im Rahmen einer Rolf-Hoppe-Retrospektive – der spielte damals den an den Grillen seines Filius verzweifelnden König. Wer meint, er habe den Film wirklich schon zu oft gesehen, der kann ja die Kinder reinsetzen und in 80 Minuten das leidige Geschenkekaufen erledigen. Apropos: Judiths Drews’ „Berlin Wimmelbuch“ ist gerade herausgekommen, am Sonntag um 16 Uhr stellt die Illustratorin die pickenpackenvollgekritzelten Seiten ihres neuen Berlin-Abenteuers sogar live als Diaprojektionen vor, in der Buchbox (Greifswalder Str. 33). Angeblich geht es darum, dass durch einen dummen Zufall sämtliche Zootiere ausgebrochen sind und nun im Mauerpark Flohmarktstände anknabbern oder in Kreuzberg amerikanische Tourigruppen ärgern. Der Schöneberger Juxirkus (Hohenstaufenstr.) produziert seit 15 Jahren Kinder-Zirkusjux. Am Freitag um 17.30 Uhr kann man selbst mal nachgucken, wie viele Salti im Schnitt denn so geschlagen werden können, im aktuellen Winterprogramm „Hinter Fenstern“.

www.babylonberlin.de, www.buchboxberlin.de, www.juxirkus.de