Einblick (409)

Surya Gied, Künstlerin

■ NameSurya Gied Geboren 3. 2. 1980 Köln Mit welchen Galerien arbeiten Sie zusammen? Still available Letzte Einzelausstellung „Don’t Bump your Neighbor“, Niche, Berlin, 2009 Aktuelle Gruppenausstellung „Fast and Furious“, Goldrausch 2011 (siehe Tipp) Preise der Werke Faktor 8, Tendenz aufwärts

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Surya Gied: Sonja Gerdes in der Galerie Gebr. Lehmann und Ingo Gerken bei Laura Mars Grp. Bei Sonja Gerdes neuen Skulpturen, ein Mix aus Stahl und Keramik, zeigt sich die Fantasie im Mantel des Science Fictions, und die Farbe wird zu einem akzentuiertem Objekt. Die exakten Objektinstallationen von Ingo Gerken erzeugen einen einzigartigen Rhythmus der Wahrnehmung: sensibel, ästhetisch, antiästhetisch, locker, kantig, öffnend und sehr laut in der Durchlässigkeit und Klarheit. Beide haben mich nicht nur begeistert, sondern irritiert, ermutigt, die Gehirnwindungen angekurbelt und mich noch lange verfolgt …! Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Die Klubszene in Berlin langweilt mich. Es gibt zwar tolle Locations, aber ich finde die Stimmung selten richtig ausgelassen und gelöst – dieses coole Rumgestehe zu monotoner Musik ist einfach nur anstrengend. Ach ja und bis 4 Uhr warten zu müssen nervt auch. Als Gegenmaßnahme empfehle ich Karaoke ab 20 Uhr! Traurig, aber wahr: Das letzte wirklich grandiose Konzert waren die Grizzly Bear im Postbahnhof 2009. Jeder der vier New Yorker Jungs hat eine einmalige Stimme, die sich zusammen zu einem hypnotischen Ganzen summierten. Ich war da und gleichzeitig ganz woanders. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Gala, weil ich Celebrity-geil bin wie alle Mädchen. Das letzte Buch war „Kippenberger“ von Susanne Kippenberger. Zufällig gefunden, nach Kreta mitgenommen, komplett absorbiert! Sein dichtes, schnelles und extremes Leben hat mich fast aus der Puste gebracht und manchmal schwer schlucken lassen. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Ein Stück Kuchen vom himmlischen Koriat in der Pannierstraße und/oder der Marienkäfer, der sich immer wieder in mein Bad verirrt.