Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Für den schön gepflegten und immer mal wieder frisch gewendeten Lärm empfiehlt sich am heutigen Abend der Besuch im White Trash Fast Food beim Future Days Fest (Teil 2): Ein Garage/Psych-All-Nighter auf zwei Tanzböden. Mit Thee Oh Sees aus San Francisco mit frisch aus der Garage gekickter Psychedelia samt heftigen Verbeugungen vor Pop und Syd Barrett und damit allemal so aktuell (die Zukunft) und modisch wie noch jedes Batikhemd. Weiter spielen The Mojomatics aus Venedig (auch Garage, mehr rockend, weniger Pop), La Sera (alias Katy Goodman, ein Drittel Vivian Girls, mit leichtfüßigem Pop) und The Smokin’ 44s (Berliner Garagenrock, zünftig scheppernd). Und der Blick nach Osten (wo das Licht herkommt): Die Noise Flowers sind ein ganz frisches Trio aus Budapest um András Wahorn, der früher mal in den Achtzigern bei der recht verschrobenen Ungarnband A.E. Bizottság (Albert Einstein Komitee) dabei war, die einen seltsam staksenden, schreihalsigen und immer wieder auch lässig swingenden Psychorock machten, und jetzt bei den Noise Flowers ist es eine frei fließende Improvisationsmusik, zu der man sogar Jazz sagen darf. Der aber immer noch seine wirren und seltsamen Momente kennt. Am Sonntag im Badehaus und am Montag in der Brotfabrik. Und Foa Hoka aus der Ukraine kennt man im Westen seit dem Anfang der Neunziger bei What So Funny About herausgekommenen „Novaya Scena“-Sampler mit Hörproben aus dem ukrainischen Underground. Foa Hoka waren mit einem Titel als „post industrial neo folk combo“ vertreten, und heute könnte man das Klöppeln und Klappern als Neo-Wave, Neo-Ska oder Neo-Jazzrock bezeichnen. Mit dem tollen und immer wie eingesperrt klingenden Beat, den nur osteuropäische Bands so hinbekommen. Am Mittwoch bei den „11 Freunden“ im Postbahnhof.

■ Future Days Fest: White Trash, Fr., 21 Uhr. 12 €

■ Noise Flowers: Badehaus, So., 21 Uhr. 3 €

■ Noise Flowers: Brotfabrik, Mo., 20 Uhr

■ Foa Hoka: Postbahnhof, Mi., 22.30 Uhr. Eintritt frei