Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute Abend wird in der Raumerweiterungshalle über die „unfinished feminist revolution“ gesprochen, die ja viele inzwischen für abgeschlossen halten, manche gar für zu abgeschlossen. Doch welche feministischen Kämpfe finden in den Zeiten von Krise und globalisiertem Kapitalismus noch statt, welche sind obsolet geworden? Dieser Frage soll in einer offenen Diskussion nachgegangen werden. Morgen geht es im Haus der Demokratie um die Menschenrechte in Honduras und um die Auswirkungen des europäischen Freihandelsvertrages mit Zentralamerika auf die Innenpolitik das Landes. Berta Cáceres, Mitbegründerin und Koordinatorin des Zivilen Rates der indigenen und Volksorganisationen von Honduras, wird eine aktuelle Einschätzung der Lage geben. Am Donnerstag wird in der Bunten Kuh die Fußball-EM besprochen. Der Antifa-Tresen der AINO fragt sich, ob es wirklich so entspannt und freundlich unter der deutschen Flagge zugeht oder ob sich unter dieser der alte hässliche Nationalismus nur ein wenig entspannter und jugendlicher geriert. Die Referentin Dagmar Schediwy hat während der Männer-Fußball-WM 2006, der EM 2008 und der WM 2010 Deutschlandfans auf Fanmeilen befragt – daher ist dieser Vortrag also weit mehr als nur bloße Spekulation. Er ist, wie man so schön sagt, faktenbasiert. Am Sonntag findet in der New Yorck 59 ein „Grillen und Chillen gegen den Nationalwahn“ statt, zudem gibt es eine Ausstellung zu Rassismus und Antisemitismus, Sexismus und Homophobie in den Stadien. „Die Ausstellung versucht das Ausmaß diskriminierender Gewalt zu dokumentieren und stellt sich explizit gegen die Relativierungen und das Leugnen seitens der Vereinsführungen und Fanbeauftragten“, so die AusstellerInnen. Dass die Ausschreitungen der Fans gern heruntergespielt werden, ist ja längst kein Geheimnis mehr.

■ Kampf: Raumerweiterungshalle, Markgrafendamm 24, Mo., 19 Uhr

■ Honduras: Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4, Di., 18 Uhr

■ Fußball: Bunte Kuh, Bernkasteler Str. 78, Do., 20 Uhr

■ Nationalwahn: New Yorck 59, Mariannenplatz 2, So., 14 Uhr