Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

„Wir waren Helden für einen Tag.“ Mit so einem ephemeren Klein-klein geben sich die medialen Superhelden von Spiderman bis Pippi Langstrumpf selbstverständlich nicht zufrieden. „Erfunden“ wurde das Genre sozusagen in den USA, dort kämpft Superman schon seit den Dreißigerjahren gegen das Böse. Aber Helden gibt es natürlich überall. Die „Helden“-Ausstellung im Filmmuseum am Potsdamer Platz zeigt nicht nur die allseits bekannten Unerschrockenen, sondern nimmt den Nachwuchs mit auf die Reise um den Globus und stellt auch neben den europäischen die Superhelden der arabischen Welt vor, die aus Indien und Südamerika. Und natürlich die hier bekannteren Manga- und Anime-Helden aus Japan. Dabei kommt raus, wie stark sie alle durch ihre Herkunftskulturen geprägt sind. Doch übermenschliche Kräfte und ein enormer Gerechtigkeitssinn eint die Superhelden über alle Kontinente hinweg. Schöner Pluspunkt: Mit Bernd das Brot wird auch ein veritabler Antiheld bedacht. Außerdem kommen echte kleine Alltagshelden aus der ganzen Republik zu Wort. Wer auf dem Parcours durch die Schau ein Rätsel löst, erhält dafür einen amtlichen Helden-Ausweis. Und mit dem ist der Eintritt in die Filme, die die Ausstellung (€ 6/4/2, Familien € 12) flankieren, umsonst! An diesem Wochenende gibt es ein Wiedersehen mit einem Evergreen: Die Verfilmung von Max von der Grüns Kinderbuchklassiker „Die Vorstadtkrokodile“ in der 1977er-Version von Wolfgang Becker ist am Samstag um 15 Uhr 45 im Bundesplatz-Kino zu sehen (€ 7/4,50) und am Sonntag um 16 Uhr im Arsenal. Auch wenn das Siebziger-Zeitkolorit ein wenig Staub angesetzt hat, sind die Themen aktuell wie je: Wo gehöre ich hin, zu wem bin ich loyal, und wie kann ich helfen? Fragen, die der Außenseiter Kurt zusammen mit den „Krokodilern“ heldenhaft beantwortet.

■ „Helden“-Ausstellung im Filmmuseum am Potsdamer Platz www.deutsche-kinemathek.de

■ „Die Vorstadtkrokodile“ www.bundesplatz-kino.de, www.arsenal-berlin.de