POLITIK

sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Am Donnerstag wird im K-Fetisch (Wildenbruchstraße 86, 20 Uhr) unter dem gut eingeführten Claim „Geht nicht, gibt’s nicht!“ über gewerkschaftliche Organisierung im Niedriglohnbereich diskutiert. Die Veranstalter_innen meinen dazu: „Der allgemeinen Verschlechterung der Lebenslage für alle Lohnabhängigen in der BRD der letzten 25 Jahre konnten die Mainstream Gewerkschaften wie der DGB nichts entgegensetzen – und wollten es eigentlich auch nicht so richtig.“ Das muss natürlich angeprangert werden. Und tatsächlich glauben sie, dass da noch einige Dinge zu machen wären, gerade eben dann, wenn man selbst zupackt, so, wie es in den USA für den Niedriglohnbereich ja auch, zumindest in Teilen, gelungen ist.

Am Freitag wird im New Yorck im Bethanien (Mariannenstraße 2, 17 Uhr) gemeinsam für die Verfolgten getrommelt, denn bis zum 19. März sollen die jetzigen Bewohner_innen, laut Räumunganordnung des Bezirks, die Kreuzberger Gerhart-Hauptmann-Schule erneut verlassen haben. Wie wir wissen, ist ja der letzte Räumungsversuch in jeder Hinsicht arg eskaliert, die dort lebenden Flüchtlinge waren selbstverständlich nicht bereit sich einfach so wegräumen zu lassen. Nun steht es an, zu fragen, wie genau man da helfen kann und wie konkrete Solidarität in diesem Fall gelebt werden könnte und wie die richtigen Strategien aussehen.

Am Samstag dann wird auf dem Hermannplatz ( ab 16 Uhr) zu einer „Kiez-Demo“ gerufen, den bekanntlich hat sich Berlin ja in den vergangenen Jahren zu einem Paradies für international tätige Investoren und Immobilienkonzerne gewandelt. In Berlin ist deshalb lange nicht mehr über den alten Westberliner „Bausumpf“ die Rede, es geht jetzt um große Investitionen. Und die Meitpreise weiter zu steigern – in allen Bezirken – unerbittlich. Neukölln tut sich, was die Preisentwicklung für Neuvermietungen angeht, ganz besonders hervor. Daher haben die zur Demonstration Aufrufenden auch ein hehres Ziel: „Wir wollen mit dieser Kiez-Demo die Menschen unterstützen, die sich konkret gegen die akuten Schweinereien in dieser Stadt wehren und darüber hinaus andere Menschen dazu ermutigen, sich selbst zu organisieren.“

Ebenfalls am Nachmittag, ebenfalls um 16 Uhr wird am Sonntag in der Russenbar Abstand (Rigaer Straße 78) dann das praktrische Denken geübt. Hier sollen sich all jene selbstverwaltete Projekte darüber austauschen, wie man konkrete Baustellen angeht, welche Maschinen man braucht, welches Material für was taugt – bekanntlich weiß ja jede_r irgend etwas, aber nur alle wissen alles!