DAS GIBT ZU DENKEN

Eine Schule im schwäbischen Fellbach hat ihren Schülern das Tauschen von Panini-Fußballbildern (Foto) verboten. Durch die Bildchen sei es zu erheblichen Störungen des Unterrichts und sogar zu Erpressungsfällen gekommen, sagt der Rektor Werner Ellwanger. „Wir wollen das Problem im Ansatz ersticken“, erklärte er die ungewöhnliche Maßnahme und warnte, die Sammelbilder würden bei Verstößen einbehalten und erst am letzten Schultag vor den Sommerferien wieder zurückgegeben.“ Wie in jedem WM- und EM-Jahr seit der Einführung der Sammelbilder 1970 tauschen nämlich nun Schüler und auch Erwachsene die aufklebbaren Bilder der Nationalspieler der teilnehmenden Mannschaften. Es ist eben bald wieder EM. Heiner Sievert, Pressesprecher vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Berlin, hat früher selbst Fußballbildchen gesammelt und findet das Verbot völlig überzogen. „Die richtige Maßnahme wäre es, den Schülern zu sagen, sie sollen die Bilder wegpacken“ sagte er der taz. „Und bei Erpressung wäre ein Gespräch über die Ursachen angebrachter.“