DAS BRINGT DIE WOCHE

Politik: Ein recht einsamer Dalai Lama wird durch die Hauptstadt stolpern, denn kaum jemand will ihn treffen: Außenminister Steinmeier mag nicht, Kanzlerin Merkel weilt in Südamerika, und hier in der taz war er ja auch schon …

Film: Am Donnerstag startet „Jesus Christus Erlöser“, ein Zusammenschnitt von Klaus Kinskis tumultuöser Interpretation des Evangeliums, am 20. November 1971 in der Berliner Deutschlandhalle. Der Auftritt markiert den Zeitpunkt, an dem der Schauspieler endgültig verrückt wird, weil die Zuhörer gern mit ihm diskutieren wollen, was den Mann zur Weißglut (und darüber hinaus) treibt. In seiner Autobiografie erinnerte sich Kinski an dieses Publikum besonders liebevoll: „Dieses Gesindel ist noch beschissener als die Pharisäer. Die haben Jesus wenigstens ausreden lassen, bevor sie ihn angenagelt haben.“

Musik: Es gibt Neues von Übermelancholiker Bonnie „Prince“ Billie („Lie Down In The Light“), das ist schön. Noch schöner, geradezu überirdisch, ist das vielleicht euphorischste Liebeskummerpopalbum unseres jungen Jahrhunderts, vom schwedischen Duo Friska Viljor. Es heißt „Tour de Hearts“ und muss gekauft werden.