DIE WERBEPAUSE
: Denn sie wissen nicht, was sie suchen

Wer kennt ihn nicht, den nerdigen Begriff des D. A. U. – des dümmsten anzunehmenden Users, der auch beim Surfen kein Quäntchen Eigeninitiative an den Tag legt. Genau für ihn will Google da sein: Bedürftigen Mitmenschen, die nicht wissen, was sie denken oder konsumieren sollen, hilft der Milliardenkonzern gerne mit Vorschlägen auf die Sprünge. In seiner Anzeige schmückt er sich dabei mit Pseudo-Philosophie, erweitert unvollständige Eingaben zu „Warum sind wir hier“ oder „Das Leben ist eine Suche“. Trotz seiner digitalen Allgegenwart ist Google sich für Werbung nicht zu schade, egal wie überflüssig das wirkt. Immerhin konnte sich der Datengigant selbst im Duden bereits verewigen.

Doch die Message hinter der Anzeige ist eine andere: Trotz der Widerspruchswelle gegen Street View werdet ihr uns nicht los, denn das Leben ist eine Suche! Und damit das so bleibt, trägt Google selbst dazu bei. Denn die vorgeschlagenen Suchbegriffe lenken SurferInnen oft in eine Richtung, die eher verdutzt als hilft. Oder will jeder, der seine Anfrage mit „dan“ beginnt, automatisch bei den tätowierten Augenbrauen von „Daniela Katzenberger“ landen? TIQ