DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL
: Vorerst gezeichnet

CARTOON Wikileaks-Kopf Julian Assange bekommt einen Gastauftritt bei den Simpsons

Es ist ja nicht so, als hätten die Simpsons nicht häufiger mal einen Prominenten in Springfield zu Gast. Die Liste der spektakulären Auftritte – Liz Taylor, The Beatles, Tony Blair – ist lang und illuster. In ihrer 500. Folge haben Homer und Marge einen neuen Nachbarn: Julian Assange. Der Wikileaks-Gründer spielt sich selbst, den die Simpsons zum DVD-Abend einladen.

Zu dieser Zusammenarbeit kam es, so jedenfalls kolportieren es die Produzenten der US-Zeichentrickserie, weil den Machern gerüchteweise zugeflüstert wurde, Assange sei an einem Gastauftritt interessiert. Die Aufnahmen für die Episode mit dem Whistleblower, der derzeit in Großbritannien unter Hausarrest steht, fanden an einem geheimen Ort statt, selbst die Produzenten wussten nichts darüber – es gab nur eine Nummer, die sie anrufen konnten. So funktioniert Image-Kultivierung.

Wenn da nicht jemand an seinem Comeback bastelt. Nach der Meldung, Assange würde im russischen Fernsehen seine eigene Talkshow starten, nun der Auftritt bei den populären Simpsons. Das sind bessere Nachrichten als die über seine Anhörung vor dem Obersten GerichtshofGroßbritanniens, in der Assange seit Mittwoch versucht, seine Auslieferung nach Schweden zu verhindern, wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung.

Der Auftritt bei den Simpsons garantiert positive Schlagzeilen und Sympathien. Allerdings sind die Gäste der Simpsons sonst meist auf der Höhe ihres Könnens und brauchen den Auftritt nicht als Karriereboost. In Episode 500 kämpfen Homer und Marge übrigens selbst um ihr Ansehen: Springfield versucht, die Familie ob ihrer ewigen Eskapaden zu verbannen. Nachbar Assange kennt da vielleicht ein paar hilfreiche Verteidigungsstrategien. RIEKE HAVERTZ