JUGEND VON HEUTE: DIE LETZTEN NATÜRLICHEN FEINDE

Es war nur eine kleine Polizeimeldung am Rande, die von der Bundespolizei am Dienstag herausgegeben wurde: „14-Jähriger beschädigt Wartehäuschen.“ Und doch wirft diese Pressemitteilung Fragen auf: Warum nur meldet die Behörde diesen Vorgang? Ist es nicht eine absolute Selbstverständlichkeit, die in unseren Breiten jeden Tag hunderte Male vorkommt? Schließlich ist der 14-Jährige der letzte natürliche Feind des Wartehäuschens. Einem Naturgesetz zufolge müssen Jugendliche einfach Wartehäuschen für Busse und Bahnen beschädigen. Das mag man moralisch bemängeln, aber es gehört nun mal zur Pubertät wie das Nörgeln über die Jugend von heute zum Älterwerden gehört. Dabei hat der Jugendliche auch allen Grund dazu, seinen größten Feind vernichten zu wollen. Zeigt ihm das Wartehäuschen doch seine Grenzen auf, seine Beschränkungen und seinen Stillstand. Nie werden 14-Jährige die Enge ihrer Verhältnisse überwinden können, wenn sie nicht ihren natürlichen Feind besiegen und sich weiterentwickeln. Letztlich ist es besser, sie machen das Wartehäuschen platt statt wartende Fahrgäste.