WAHRE MOMENTE DER GESCHICHTE: JEAN-BAPTISTE LULLY KOMMT TRAGISCH ZU TODE

In unserer schnelllebigen Zeit gehen viele historische Momente im Strudel der Ereignisse unter. Deshalb erinnert die Wahrheit in loser Folge an die „wahren Momente der Geschichte“ und greift Geschehnisse auf, die sonst nirgendwo gewürdigt werden – wie heute vor genau 324 Jahren am 8. Januar des Jahres 1687, als der Komponist und Dirigent Jean-Baptiste Lully Opfer eines tragischen Arbeitsunfalls wurde. Der italienische Musiker, der den größten Teil seines Lebens am Hof Ludwigs XIV. als „Surintendant de la musique du roi“ arbeitete, dirigierte an diesem schicksalhaften Tag im Januar gerade seine neue Motette, als er sich in einem Anflug von Leidenschaft einen schweren – und offenbar total verkeimten – Taktstock in den Fuß rammte. Es entwickelte sich bei ihm schnell bedrohlicher Wundbrand. Doch weil der stolze Lully es strikt ablehnte, sich auch nur eine einzige Zehe amputieren zu lassen, starb er in der Folge an der Verletzung. Der Unglückskomponist wurde in Notre-Dame-des-Victoires unter großer Anteilnahme begraben. Welches Stück sie zu seiner Beerdigung gespielt haben, ist nicht überliefert.