WELTKLASSEFOLTERORT: DIE SPIELE IN GUANTÁNAMO 2012

Meinungsumfragen sind ungefähr so überflüssig wie Pickel am Arsch. Wir wollen an dieser Stelle nicht vertiefen, was dann erst der Focus ist, aber ebendieses sagenhafte Magazin hat jetzt eine Umfrage veröffentlicht zu der Frage, ob sportliche Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder Fußballweltmeisterschaften nur noch an demokratische Staaten vergeben werden sollten, die die Menschenrechte achten. 78 Prozent der Deutschen beantworteten die gut gemeinte Frage mit einem Ja, allerdings waren auch 18 Prozent dagegen, denen es egal ist, wenn Diktatoren derart für sich werben. Was aber ist mit den übrigen 4 Prozent? Die würden wahrscheinlich am liebsten selbst in einer Diktatur leben, in der es dauernd Wettkämpfe mit sehr hohem sportlichen Unterhaltungswert gäbe wie Marathon-Waterboarding oder 100 Meter Stechschritt oder Dauerdaumenschrauben oder Viererstaffel im Streckbankdrücken. Die brandneuen Disziplinen für die Spiele in Guantánamo 2012. Wobei dieser Weltklassefolterort nicht einmal zu einer Diktatur, sondern zur ehemals größten Demokratie der Welt gehört.