DAS ENDE DES JOURNALISMUS
: Der Prominentenschlachter

HAMBURG dpa/taz | Seit Jahren beobachten wir einen unappetitlichen Trend im Journalismus: Wie Geschwüre wuchern Prominentenmeldungen in den Medien, selbst wenn es sich bei den sogenannten Promis um völlig unerhebliche Figuren handelt. Und dann das! Eine Meldung von dpa: „Razzia bei Promi-Schlachter in Hamburg.“ Warum findet dort eine Razzia statt? Hat endlich ein ehrenwerter Fleischermeister die Sache persönlich in die Hand genommen und beseitigt nun Prominente? Gibt es dann demnächst Prominentenleberwurst? Zwar würden wir Promis nicht mal als Wurst zu uns nehmen, aber prinzipiell ist die Idee lobenswert. Halt! Stopp! Es ist alles ganz anders! Tatsächlich hat die ehemals seriöse Nachrichtenagentur dpa einen Metzger soeben zum „Promi-Schlachter“ erklärt. Wenn jetzt schon Metzger zu „Promis“ werden können, na dann gute Nacht, Journalismus!