Am tiefenMeer

Pathos gewaltigen Fühlens. Ehrfurcht vor Schöpfung und All. Menschliche Unrast. Unmenschliches Klagen. Frei sein von Tod und Verfall.

Schüttere, sündige Dingwelt schmilzt in hellscheinendem Sein. Tiefe. Entfesselte Kräfte. Und Klarheit. Klänge – so füllig und fein.

Fügung in Schicksal und Schmerzen. Glanz irisierenden Seins. Kosmos und Ich als ein irdisches Ewig. Welt wird messianisches Eins.

All dies kann ein Mensch empfinden, der von hohem Fels erblickt: Wellen, die sich – meergeschickt – wuchtig donnernd strandwärts winden.

Schade, dass das gar nichts nützt, wenn man an der Algarve sitzt. Wie ich zurzeit. Denn jetzt mal ehrlich:Die Wellen sind hier reichlich spärlich!

Georg Raabe