AKW in Japan Monate vom Netz

TOKIO afp ■ Die weltgrößte Atomanlage, das japanische AKW Kashiwazaki, wird monatelang abgeschaltet bleiben. Davon geht die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) aus. Das Atomkraftwerk war am 16. Juli durch ein Erdbeben beschädigt worden. „Wenn man über das Hochfahren eines solchen Kraftwerks nachdenkt, muss sehr sorgfältig erwogen werden, was alles überprüft werden muss“, sagte der Leiter des IAEA-Inspektorenteams, Philippe Jamet. Es könnte bis zu einem Jahr dauern, bis klar sei, wie hoch die Erdbebengefahr für die Anlage ist. Er sei aber „nicht allzu beunruhigt“ über den Zustand der Anlage, sagte Jamet. Sein Team werde IAEA-Chef Mohammed El Baradei am kommenden Montag in Wien über die bisherigen Erkenntnisse berichten. Danach könne der Bericht veröffentlicht werden. Die Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) hatte bereits vor der IAEA-Inspektion damit gerechnet, dass die Atomanlage ein Jahr lang keinen Strom produzieren kann, und daher ihre Gewinnaussichten um mehr als 80 Prozent nach unten korrigiert. Außerdem hatte Tepco eingeräumt, dass die Anlage mit ihren sieben Reaktoren nicht konzipiert wurde, um solch starken Beben standzuhalten.