Auf Bäumen gegen „Stuttgart 21“

Umweltaktivisten protestieren gegen das 2,8 Milliarden Euro teure Bahnhofsprojekt

BERLIN taz ■ Die Gegner von „Stuttgart 21“ geben nicht auf. Bis Sonntagabend haben Aktivisten der Umweltschutzgruppe Robin Wood mehrere Platanen im Stuttgarter Schlosspark besetzt, um gegen das umstrittene, mindestens 2,8 Milliarden Euro teure Bahnprojekt zu protestieren. Mehr als 250 Bäume sollen hier einem unterirdischen Bahnhof weichen. 2010 soll es losgehen.

„Gebt auf eure Bäume acht, sonst wird der Park platt gemacht“, heißt es auf einem Transparent. Zehn Umweltschützer harrten drei Tage und Nächte in Hängematten aus. Mit Planen schützten sie sich in sieben Meter Höhe gegen den Regen, während Passanten die Lebensmittelversorgung spontan übernahmen.

Robin Wood setzt sich gegen den „Kellerbahnhof“ und für eine Modernisierung des bestehenden Kopfbahnhofs ein. Die Aktivisten glauben, „Stuttgart 21“ noch durch Bürgerproteste zu stoppen. „Die Finanzierungsvereinbarung ist noch nicht unterschrieben“, so Baumbesetzer Maik Hofmann. Ein neues Gutachten werde hingegen im Juli neue Fakten schaffen: „Meine Hoffnung ist eine Kostenexplosion.“ Außerdem gebe es 67.000 Unterschriften gegen das Megaprojekt. Bahn, Bund, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart haben sich bereits auf „Stuttgart 21“ geeinigt. FEHR