Größte Börse der Welt wird verboten

DEUTSCHE BÖRSE EU-Kommission untersagt Fusion mit dem New Yorker NYSE. Sie befürchtet ein Monopol

BERLIN dpa/taz | Es sollte die größte Börse der Welt werden – doch die Fusion der Deutschen Börse und der New Yorker NYSE wurde von der EU-Kommission untersagt. Ihre Begründung: Es würde sonst ein Quasimonopol beim Handel mit Derivaten entstehen. Derivate sind Finanzwetten, die auf Rohstoffe, Wertpapiere oder Devisen abgeschlossen werden.

Durch die Fusion wären die beiden Börsen auf einen Marktanteil von über 90 Prozent des Derivatehandels gekommen. Allerdings berücksichtigt diese EU-Rechnung nur die Derivategeschäfte, die an Börsen getätigt werden. Die meisten Transaktionen laufen jedoch zwischen zwei Großbanken ab. NYSE und Deutsche Börse haben daher ausgerechnet, dass sie gemeinsam nur einen Anteil von 4 Prozent des Gesamtmarktes gehabt hätten.

Gegen das Fusionsverbot aus Brüssel könnten die beiden Börsen vor dem Europäischen Gerichtshof klagen. Doch danach sieht es bisher nicht aus. Für die Deutsche Börse und die New Yorker NYSE war es bereits der dritte Anlauf, sich zusammenzuschließen. Nun geht es erst mal weiter wie bisher. Die Deutsche Börse teilte mit, sie werde „ihr bewährtes Geschäftsmodell weiterführen und ausbauen“. UH

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