Die Opel-Werke sind mal wieder bedroht

AUTOINDUSTRIE General Motors will Kürzungen bei Opel. Standortschließungen sind nicht ausgeschlossen. Das Werk in Bochum steht wieder auf der Kippe

FRANKFURT dpa | Die Mitarbeiter von Opel müssen sich erneut auf tiefe Einschnitte gefasst machen. Die Werke in Bochum und Ellesmere Port in England stehen nach Informationen des Wall Street Journal auf der Kippe. Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) will die Kosten senken, um Opel aus den roten Zahlen zu führen. Auch ein Lohnverzicht wird nach Medienberichten diskutiert.

Betriebsräte und Gewerkschaften gehen gegen die Sparpläne auf die Barrikaden. „Es macht wenig Sinn, über teure Werksschließungen zu spekulieren. Diese würden eine Rückkehr des Unternehmens in die Gewinnzone auf Jahre hinaus unmöglich machen“, sagte Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug am Freitag. Zudem könnten die europäischen Werke auch dadurch ausgelastet werden, dass Autos der Marken Opel und Vauxhall nicht mehr aus anderen Regionen importiert werden. Der neue Kleingeländewagen Opel Mokka wird etwa in Südkorea gefertigt.

Unter den Beschäftigten herrscht Angst vor Stellenstreichungen. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) kritisierte den Mutterkonzern für den Umgang mit den Opel-Mitarbeitern. „Dieses jahrelange Spiel von GM mit der Angst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze ist unverantwortlich“, sagte Kraft. Für kommenden Mittwoch ist eine Aufsichtsratssitzung geplant, die IG Metall kündigt Widerstand an. Die Geduld der Menschen neige sich dem Ende zu.