Anleger klagen erfolglos gegen Finanzdienstleister AWD

ZÜRICH/HANNOVER dpa | Die zahlreichen Klagen wegen angeblicher Falschberatung haben dem Finanzdienstleister AWD einen Gewinneinbruch beschert. Die Swiss-Life-Tochter musste wegen der Rechtsfälle 9,3 Millionen Euro zurückstellen. Deshalb fiel der Ertrag im ersten Halbjahr 2012 deutlich schlechter aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs, wo er 21,8 Millionen Euro betragen hatte. Immerhin machte das Unternehmen immer noch ein Plus von 13,1 Millionen Euro. Das geht aus Zahlen hervor, die Swiss Life am Freitag vorlegte. Derweil erzielte der von Carsten Maschmeyer gegründete AWD vor Gericht durch die Abweisung mehrerer Klagen erneut einen Teilerfolg. Das Landgericht Hannover, das bereits am 27. Juli in neun Fällen Vorwürfe gegen den AWD abgewiesen hatte, entschied inzwischen in vier weiteren Fällen zu Gunsten des Unternehmens. „Die Kammer hat keine Verletzung der Aufklärungs- oder Beratungspflichten erkennen können“, sagte Gerichtssprecher Matthias Kannengießer. In der Zeit um den Börsengang des Unternehmens im Jahr 2000 hatten viele Anleger in vom AWD vertriebene Finanzprodukte investiert und später hohe Verluste erlitten. Dafür forderten viele von ihnen nachträglich Entschädigung.