Steinbrück: Krise wird beschönigt

KONJUNKTUR Minister mahnt strukturelle Veränderungen an

BERLIN taz | Die Wirtschaftskrise wird nach Ansicht von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) kleingeredet. „Viele meinen, man könne die Krise wie einen Betriebsunfall behandeln, nach dem die verantwortungslose Zockerei, die uns in die Krise geführt hat, weitergehen kann“, schreibt der Politiker im „Streit der Woche“ der sonntaz: „Das ist falsch.“ Die Konjunkturpolitik sei teuer erkauft worden. Nun müssten Verkehrsregeln für die Finanzmärkte her. Indes erklärte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Klaus Zimmermann, der Arbeitsmarkt bleibe ruhig, der Konsum sei stabil. „Die Erholung Deutschlands, Japans und Chinas verwirft alles Gerede vom Ende des Exportmodells.“ Linke-Chef Oskar Lafontaine schreibt in der sonntaz, schlimmer, als die Krise zu beschönigen, sei es, wenn die Verantwortlichen zu wenig unternähmen, um eine noch größere Krise zu vermeiden. LÖW

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