BP-Chef gegen Klima-Hektik

ÖL Konzernchef Franke warnt vor „Hals über Kopf“-Maßnahmen. Erdöl werde noch lange gebraucht

BERLIN taz | Kurz vor der Kopenhagener Weltklimakonferenz warnt der Chef der deutschen Tochter des britischen Ölkonzerns BP, Uwe Franke, vor Aktionismus. Im taz-Interview sagt er zum Klimaschutz, Maßnahmen zur Senkung des CO2-Verbrauchs dürften „nicht Hals über Kopf passieren, weil wir beachten müssen, dass es bezahlbar bleibt“. Bis 2030 brauche die Welt 40 bis 50 Prozent mehr Energie – deshalb müssten alle verfügbaren Energien genutzt werden.

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) kritisierte gestern die Erdölförderung; sie werde immer Klima und Umwelt belasten. Das liege vor allem daran, dass mit viel Aufwand neue Ölquellen wie Ölsande in Kanada ausgebeutet würden. Franke erklärte zu dieser Kritik: „Wir entwickeln ständig neue, CO2-ärmere Technologien.“ Der BEE und die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland fordern verbindliche Nachhaltigkeitsstandards für fossile Kraftstoffe – etwa mit Obergrenzen für die CO2-Emission bei der Produktion oder Anforderungen an die sachgerechte Entsorgung der anfallenden Schadstoffe. HG

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