Guttenberg wirft Nebelkerzen

AFGHANISTAN Wollte die Bundeswehr bei dem Luftangriff gezielt Taliban töten? Der Verteidigungsminister gerät weiter unter Druck. Denn er hat der Öffentlichkeit wichtige Fakten vorenthalten

In der Affäre um die Bombardierung in Kundus steigt der Druck auf Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Laut dem Nato-Untersuchungsbericht waren nicht zwei Tanklaster das Ziel, sondern eine Gruppe von Taliban-Kämpfern und ihre Anführer. Bei dem von dem deutschen Oberst Georg Klein befohlenen Angriff starben am 4. September Dutzende Zivilisten. Klein hatte aus dem Motiv, Taliban zu töten, kein Hehl gemacht. Am 5. September schickte er laut Spiegel eine Meldung an den ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte, Guttenberg habe „wissentlich die Unwahrheit“ gesagt. „Man nennt das landläufig: ‚Er hat gelogen‘.“ Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages soll jetzt klären, was zu Guttenberg wann wusste.

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