Anschlag im Stockholmer Einkaufstrubel

TERROR Mann sprengt sich in die Luft: Nur eine von sechs Bomben zündet

STOCKHOLM dpa/taz | Schwedens Hauptstadt ist nur knapp einer Terrorkatastrophe entgangen. Mitten im Einkaufstrubel sprengte sich am Samstagnachmittag in der Stockholmer Fußgängerzone ein Selbstmordattentäter in die Luft und ließ außerdem ein Auto explodieren. Außer dem Attentäter kam niemand ums Leben, zwei Personen wurden verletzt.

Offenbar zündete nur eine von sechs Rohrbomben, die der Mann am Körper trug. Die schwedische Polizei stufte den Anschlag als „sehr ernsten Terrorakt“ ein. Unmittelbar vor den Explosionen hatten Polizei und die Nachrichtenagentur TT eine Drohmail sowie den auf Band gesprochenen Abschiedstext eines Mannes bekommen. Es wurde zunächst nicht offiziell bestätigt, dass der Attentäter der Absender der Texte war. Nach diesen Texten rief der Mann zum „Heiligen Krieg“ gegen Schweden auf. In der Mail nannte er „das Schweigen des schwedischen Volks“ zur Mohammed-Karikatur des heimischen Künstlers Lars Vilks sowie die Anwesenheit schwedischer Soldaten in Afghanistan als Grund für seinen Aufruf. Offenbar handelte es sich um einen Einzeltäter.

Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt verurteilte den Anschlag scharf. Seine Regierung werde sich dadurch aber nicht von ihrem Eintreten für eine „offene Gesellschaft“ abhalten lassen, sagte Reinfeldt.

Nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums in Berlin hat sich die Sicherheitslage für Deutschland nach dem Attentat nicht verändert.

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