Straßenschlachten in London

GROSSBRITANNIEN Der Tod eines 29-Jährigen nach einer Schießerei mit der Polizei löst im Stadtteil Tottenham die schwersten Unruhen seit vielen Jahren aus

LONDON rtr/afp | Nach dem Tod eines jungen Mannes bei einem Polizeieinsatz ist es in London zu schweren Ausschreitungen gekommen. Rund 200 Randalierer warfen im Stadtteil Tottenham Brandsätze und Feuerwerkskörper auf Polizisten und setzten Einsatzfahrzeuge, Gebäude und einen Doppeldeckerbus in Brand. Auslöser der Unruhen in dem von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Bezirk war der Tod eines 29-Jährigen, der nach einem Schusswechsel mit der Polizei starb. Die Polizei ging in der Nacht zum Sonntag zum Teil zu Pferd gegen die Unruhen im Stadtteil Tottenham vor. 26 Polizisten wurden verletzt, es gab mehr als 40 Festnahmen. Die Demonstranten plünderten Banken, Geschäfte und Verwaltungsgebäude. Anwohner flohen aus ihren Wohnungen. Die Krawalle in Tottenham waren die seit Jahren schwersten Ausschreitungen in der britischen Hauptstadt.

„Die Menschen in Tottenham sind schlicht frustriert“, sagte ein 49-Jähriger, der kürzlich seinen Job als Reinigungskraft verloren hatte. Ein anderer Bewohner ergänzte: „Die Regierung vernachlässigt uns. Wie kann man eine Million Jugendliche arbeitslos machen und dann erwarten, dass wir stillhalten?“

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