Israel enttäuscht USA

SIEDLUNGSBAU Netanjahus Genehmigung für 1.100 neue Wohnungen empört nicht nur Palästinenser

JERUSALEM dpa | Die Baugenehmigung für 1.100 Wohnungen in Ostjerusalem ist von den Palästinensern, aber auch von westlichen Verbündeten Israels kritisiert worden. Der Sprecher von US-Präsident Barack Obama äußerte sich „zutiefst enttäuscht“. Man habe stets die Auffassung vertreten, dass Palästinenser und Israelis „Schritte unternehmen sollten, die sie direkten Verhandlungen über die Fragen näher bringen, die einem palästinensischen Staat und einem sicheren jüdischen Staat Israel im Wege stehen“, so Obamas Sprecher. „Wenn eine Partei einseitige Maßnahmen ergreift, dann lässt sich das schwerer erreichen.“ Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat sprach von einer „Ohrfeige für die internationalen Friedensbemühungen“. Israel habe auf den jüngsten Vorschlag des Nahostquartetts zu Friedensverhandlungen „mit 1.100 Neins reagiert“. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe alle bloßgestellt, die in Israel einen Friedenspartner gesehen hätten. Israels Regierung wies die Kritik zurück. Das Baugebiet im Stadtteil Gilo gehöre zum jüdischen Teil Jerusalems und sei nicht mit einer Siedlung im Westjordanland vergleichbar.

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