Rot-Grün beißt auf Beton

BERLIN Am Streit über die Autobahn A 100 sind die Koalitionsverhandlungen in der Hauptstadt gescheitert. Zum dritten Mal verweigert sich Wowereit den Grünen

BERLIN taz | Nicht einmal zwei Stunden haben die Verhandlungen gedauert, da haben SPD und Grüne ihr Bündnis in Berlin gegen die Wand gefahren. „Wir haben Kompromissangebote gemacht. Aber es gibt einen Punkt, wo alle Gespräche mal beendet sind“, gab SPD-Landes- und Fraktionschef Michael Müller am Mittwoch den Grünen die Schuld. Die Grünen wiederum unterstellten dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Rot-Grün nicht gewollt zu haben. Nun stehen die Zeichen in der Hauptstadt auf Rot-Schwarz.

Wie erwartet war die Verlängerung der Stadtautobahn A 100 der Stolperstein. Die Grünen sind strikt dagegen, die SPD sieht das 3,2 Kilometer lange Teilstück als wichtiges Infrastrukturprojekt. Ein Kompromiß wurde nicht gefunden. Dabei wünschte sich die Mehrheit der Berliner Wähler ausdrücklich Rot-Grün.

Mit seiner Entscheidung für die CDU bringt Wowereit auch die Bundes-SPD in Erklärungsnöte. Damit stehe auch im Bund das Signal auf Schwarz-Rot, kritisierte der grüne Parteichef Cem Özdemir. Klaus Wowereit lässt solche Kritik kalt. Bereits 2002 ließ er die Grünen abblitzen – und entschied sich gegen die eigene Parteispitze für Rot-Rot. Auch 2006 hieß es für die Grünen im Roten Rathaus: Wir müssen draußen bleiben. WERA

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