Zuversicht macht sich breit

EURO In Griechenland übernimmt Papadimos die Regierungsgeschäfte. In Italien steht früherer EU-Kommissar Monti bereit. Märkte atmen auf

ATHEN/ROM rtr/taz | Der frühere EZB-Vizepräsident Loukas Papadimos soll im krisengeschüttelten Griechenland das Ruder übernehmen. Sozialisten und Konservative verständigten sich am Donnerstag auf den in der Finanzwelt hoch angesehenen Papadimos als neuen Regierungschef. Allein das löste ein Kursfeuerwerk an der Athener Börse aus: Bankaktien legten um mehr als 10 Prozent zu.

Auch in Italien hat die Hoffnung auf eine schnelle Regierungsneubildung die Anleger am Rentenmarkt etwas durchatmen lassen. Der Verkaufsdruck auf zehn- und zweijährige italienische Papiere des Landes ließ am Donnerstag nach, die Renditen rutschten wieder unter die kritische 7-Prozent-Marke. Ein Niveau von über 7 Prozent gilt als ruinös. Zuversichtlich stimmte die Anleger, dass ein politisches Chaos in Italien nach der Rücktrittsankündigung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi nun möglicherweise verhindert werden kann. Die Berlusconi-Partei ist offenbar von ihrer Forderung nach Neuwahlen abgerückt. Als Favorit für die Nachfolge von Berlusconi wird der langjährige EU-Kommissar Mario Monti gehandelt.

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