Thyssen-Krupp versackt in Brasilien

GLOBALISIERUNG Stahlwerk bei Rio schadet nicht nur Anwohnern, sondern auch dem Konzern selbst

BERLIN taz | Ein Megaprojekt in Brasilien zieht Thyssen-Krupp in die roten Zahlen. Im Geschäftsjahr 2010/11 sei ein Fehlbetrag von 1,783 Milliarden Euro verbucht worden, teilte der Konzern am Freitag mit. Im Vorjahr machte er noch 927 Millionen Euro Gewinn. Unter dem alten Vorstandschef Ekkehard Schulz war seit 2006 ein riesiges Stahlwerk an der Küste bei Rio errichtet worden. Der Traum: Brasilianisches Eisenerz wird gleich im Land verarbeitet, die kolumbianische Kokskohle für die Hochöfen am werkseigenen Hafen angelandet. Das Trauma: Die Baustelle versank zeitweise im Mangrovensumpf, Subunternehmer schlampten, die Kokerei lief nicht. Fischer sehen ihre Existenz vernichtet. Anwohner litten unter dem Staub, der in die Luft geblasen wurde. Auch ein neues Werk in den USA wird teurer als geplant. Der neue Thyssen-Krupp-Vorstandschef Heinrich Hiesinger hat nun Spitzenmanager ausgewechselt. LÖW

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