Zweifel an Wulffs Aussagen

AFFÄREN Keine Klarheit über „Bild“-Anruf und Kreditangaben – aber Unterstützung der Kanzlerin

BERLIN taz | Bundespräsident Christian Wulff (CDU) bleibt unter Druck: An seiner Darstellung, dass er mit einem Anruf auf der Mailbox von Bild-Chef Kai Diekmann einen Bericht über seinen Kredit nicht verhindern, sondern nur verschieben wollte, gibt es auf Grundlage von in Berlin kursierenden Gesprächsausschnitten Zweifel. Geklärt werden kann die Frage bisher nicht, weil Wulff einer Veröffentlichung der Mitschrift seines Anrufs nicht zugestimmt hat.

Widerspruch gab es auch zu Wulffs Aussagen zur Umwandlung seines Kredits bei der BW-Bank. Während der Bundespräsident im Fernsehen erklärt hatte, der Vertrag über die neuen Konditionen sei in mündlicher Form und „mit Handschlagqualität“ bereits Ende November – und damit vor dem ersten Artikel – geschlossen worden, stellte die Bank klar, dass Privatkredite der Schriftform bedürfen. Wirksam sei der Vertrag erst mit Wulffs Unterschrift geworden; diese erfolgte am 21. Dezember, als sein Kredit bereits öffentlich diskutiert wurde. Kanzlerin Angela Merkel bekundete ungeachtet der offenen Fragen „große Wertschätzung“ für Wulff. MKR

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