Assad auf „Liste der Schande“

OPFER Vor allem Kinder leiden laut UNO unter dem Konflikt in Syrien. CDU-Politiker Mißfelder fordert mehr Beobachter und ein robustes Mandat

BERLIN taz | Angesichts der anhaltenden Berichte über Menschenrechtsverletzungen in Syrien fordert der außenpolitische Sprecher der CDU, Philipp Mißfelder, die UNO im taz-Interview zum Handeln auf. Obwohl sein Parteikollege Verteidigungsminister Thomas de Maizière die Forderung nach militärischer Intervention in der taz vom Montag als „Dampfplauderei“ zurückgewiesen hatte, könne man nicht länger wegschauen, so Mißfelder. Er forderte ein robustes Mandat für UN-Beobachter.

Am Montag hatte die UNO ihren Bericht über Kinder und bewaffnete Konflikte vorgestellt. Auf der sogenannten Liste der Schande sind auch drei neue Länder, darunter Syrien. Im Jahr 2011 sei es hier zu zahlreichen Opfern von gezielten Tötungen, Folter, Verstümmelung und sexuellem Missbrauch gekommen. An anderer Stelle schildert der Bericht, wie Kinder als menschliche Schutzschilde vor Bussen postiert werden oder zu Selbstmordattentaten gezwungen werden. Als Haupttäter gelten dem Bericht zufolge die syrische Armee sowie die regimetreue Schabiha-Miliz. Die jüngsten unter den Jungen und Mädchen waren erst 9 Jahre alt, sagte die UN-Sondergesandte Radhika Coomaraswamy am Montag in New York. Etwas Vergleichbares habe sie noch nie gesehen. „Wir sind geschockt“, so die Juristin und Menschenrechtsexpertin, „diese Art von Kinderfolter, von teils 10-jährigen Kindern, ist außergewöhnlich, so etwas sehen wir anderswo nicht.“ SNY

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