VORSTOSS VON IRANS PRÄSIDENTEN AHMADINEDSCHAD
: Faire Behandlung von Journalistin gefordert

BERLIN | Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad hat in einem Schreiben an den Teheraner Staatsanwalt die Justiz aufgefordert, im Prozess gegen die iranisch-amerikanischen Journalistin Roxana Saberi (Porträt siehe unten) „Gerechtigkeit walten zu lassen. Das meldete der britische Sender BBC. In dem Schreiben, das an den Oberstaatsanwalt Said Mortazawi adressiert ist, betont Ahmadinedschad, dass „die Rechte der Angeklagten“ voll respektiert werden müssten. Die Intervention kommt überraschend. Es ist anzunehmen, dass Ahmadinedschad die Proteste Washingtons gegen das Urteil ernst genommen und eine neue Verstimmung zwischen den USA und dem Iran vermeiden möchte. US-Präsident Barack Obama hatte sich nach dem Urteil gegen die Journalisten „sehr besorgt“ gezeigt. Zuvor hatte US-Außenministerin Hillary Clinton erklärt, sie sei „zutiefst enttäuscht“. „Wir werden der iranischen Regierung weiter energisch unsere Sorge deutlich machen“, sagte die Ministerin am Samstag. Washington bemühe sich derzeit, Einzelheiten der Gerichtsentscheidung zu erhalten. (taz)