DREI GRAD HÖHERE WASSERTEMPERATUR ALS VOR 100 JAHREN
: Der Rhein wird warm wie eine Badewanne

MAINZ/WIESBADEN | Der Rhein ist einer aktuellen Studie zufolge im Durchschnitt drei Grad wärmer als vor 100 Jahren. Atom- und Kohlekraftwerke heizten den Strom um zwei Grad, der Klimawandel um ein weiteres Grad auf, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hessen und Rheinland-Pfalz am Dienstag in Wiesbaden und Mainz mit. Als Reaktion forderten die Umweltschützer unter anderem eine Abgabe für die Einleiter von Abwärme und den Verzicht auf den Bau zentraler Kraftwerke. So sei der Bau von Kohlekraftwerken in Mainz und Hanau „unverantwortlich“. Der Studie zufolge betragen die Abwärmeeinleitungen aus Kraftwerken, Industriebetrieben und Kläranlagen im Rheineinzugsgebiet mehrere 10.000 Megawatt (MW). Absolute Spitzenreiter seien die beiden Atomreaktoren im elsässischen Fessenheim. Sie besäßen keine Kühltürme und heizten allein mit annähernd 4.000 MW das Wasser des Rheinseitenkanals um mehr als zwei Grad auf. Vor diesem Hintergrund müsse die früher bereits diskutierte Abwärmeabgabe wieder auf die politische Agenda, forderte der BUND. (afp)