GRIECHENLAND
: Protestwelle gegen Papandreous Sparkurs

ATHEN | In Griechenland formiert sich eine Welle des Protests gegen den von der Regierung verkündeten Sparkurs. Journalisten, Klinikärzte und Hafenarbeiter beteiligten sich gestern an einem Streik, zu dem eine kommunistisch orientierte Gewerkschaft aufgerufen hatte. Nahverkehr, Post und Banken waren von dem Ausstand allerdings nicht betroffen. Die Gewerkschaft hatte den Streik ausgerufen, bevor Ministerpräsident George Papandreou Anfang der Woche sein Sparprogramm bekanntgab, mit dem er das Land vor dem Schuldenkollaps retten will.

In Athen marschierten mehrere hundert kommunale Arbeiter durch das Stadtzentrum. Sie riefen Parolen wie: „Wir sind kein Abfall, wir wollen Jobs“. Zusätzlich waren weitere Demonstrationen geplant. Papandreou erklärte unterdessen, er werde sein Land mit dem Kampf gegen Korruption und Verschwendung ohne Rücksicht auf die politischen Kosten aus dem Schuldensumpf ziehen. Er hat versprochen, das Haushaltsdefizit bis 2013 wieder unter die EU-Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu bringen. Zurzeit liegt es bei 12,7 Prozent. (apd)