IQ-TESTS FÜR ZUWANDERER
: Regierung hält Forderung für „abwegig“

BERLIN | Die Bundesregierung hat Forderungen einzelner Unions-Politiker nach Intelligenztests für Zuwanderer eine klare Absage erteilt. Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans bezeichnete den Vorstoß gestern als „abwegig“. Die Forderung schüre massiv Vorurteile. „Und sie ist auch nicht von besonderer Intelligenz geprägt. Zuwanderern pauschal Dummheit zu unterstellen ist eindeutig diskriminierend“, sagte er.

Der innenpolitische CDU-Sprecher im Berliner Abgeordnetenhaus, Peter Trapp, hatte der Bild gesagt: „Ich bin für Intelligenztests bei Einwanderern.“ Der CSU-Europaexperte Markus Ferber sagte dem Blatt: „Kanada ist da viel weiter und verlangt von Zuwandererkindern einen höheren IQ als bei einheimischen Kindern.“ Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), sprach gestern von einem „abwegigen und diskriminierenden“ Vorschlag. Auch die FDP sah einen „missverständlichen Begriff“, der abzulehnen sei. SPD, Grüne und Linke kritisierten, die Union beweise erneut, dass sie beim Thema Zuwanderung nichts verstanden habe. (dpa)