NACH LÖTZSCH-RÜCKTRITT
: Ernst verordnet der Linken Schweigen

BERLIN | Linksparteichef Klaus Ernst will nach dem Rücktritt von Gesine Lötzsch eine Diskussion über das künftige Führungspersonal vermeiden. Er verweist auf die Landtagswahlkämpfe in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, die nicht von einer Diskussion über Personen gestört werden sollten.

Doch die Vorsitzenden der Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen drängen zur Eile. Steffen Bockhahn und Rico Gebhardt wollen schnelle Klarheit über die Kandidaten für die Bundesparteispitze. Noch vor der Landtagswahl in NRW am 13. Mai müsse geklärt werden, welche Ambitionen Exparteichef Oskar Lafontaine und Linke-Vize Sahra Wagenknecht hätten, sagte Bockhahn gestern Spiegel Online: „Wer eine Fahrkarte für eine Schifffahrt kauft, möchte auch wissen, wer der Kapitän ist.“ Gebhardt sagte, nach dem Rücktritt hätte man „bereits vor der NRW-Wahl Klarheit für die personelle Aufstellung mit Blick auf die Bundestagswahl schaffen können“. Die Linke wählt Anfang Juni eine neue Führungsspitze, die Satzung schreibt eine Doppelspitze mit mindestens einer Frau vor. (dapd, dpa)