MILIZEN LEGEN HAUPTSTADT DER ELFENBEINKÜSTE LAHM

Bewaffnete Anhänger des ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo, genannt „Junge Patrioten“, haben gestern den zweiten Tag in Folge die Metropole Abidjan lahm gelegt. Sie protestieren dagegen, dass das internationale Komitee zur Überwachung des Friedensprozesses (GIT) am Wochenende verkündet hatte, die Amtszeit des im Jahr 2000 gewählten Parlaments sei im Dezember 2005 abgelaufen und werde nicht, wie die Amtszeit des Präsidenten, um ein Jahr verlängert. Gbagbos Partei FPI hält im Parlament die Mehrheit. Die Milizionäre gingen am Montagnachmittag dagegen auf die Straße. Mehrere UN-Fahrzeuge wurden angezündet, die UN-Basis belagert (Foto), die französische Botschaft angegriffen und Straßensperren errichtet. Die Armee griff nicht ein, obwohl Demonstrationen in der Elfenbeinküste offiziell verboten sind. Die Polizei setzte Tränengas ein, nachdem sie mit Steinen beworfen wurde. Gestern versammelten sich die Milizionäre jedoch erneut. Die Regierung rief zur Ruhe auf. FOTO: REUTERS