Paris räumt Fehler in Ruanda ein

KIGALI afp ■ Bei einem hochgradig symbolischen Besuch in Ruanda hat Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner am Wochenende politische Fehler seines Landes während der Massaker 1994 eingeräumt. „Wir wussten nicht, was vorging“, sagte Kouchner auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Kigali am Samstag. Frankreich und Ruanda beschuldigen einander seit Jahren, sich bei dem Völkermord an rund 800.000 Tutsis und gemäßigten Hutus falsch verhalten zu haben. Frankreich hatte damals Truppen in das afrikanische Land entsandt, nach Überzeugung der ruandischen Regierung jedoch die Verantwortlichen des Völkermordes entkommen lassen. „Es gibt keine militärische Verantwortung“ für die Massaker im Jahr 1994, sagte Kouchner.