Mindestens 13 Tote bei Anschlägen in Sri Lanka

Aus Angst vor Attentaten standen die Unabhängigkeitsfeiern in Colombo unter strengen Sicherheitsvorkehrungen

COLOMBO afp ■ Auch am 60. Jahrestag der Unabhängigkeit von Großbritannien ist Sri Lanka von Gewalt erschüttert worden. Bei einem Anschlag auf einen Bus im Nordosten der Insel kamen am Montag nach Angaben der Armee mindestens zwölf Menschen ums Leben. Kurz zuvor war ein Soldat im Süden bei der Explosion einer Mine am Straßenrand umgekommen. Zwei Explosionen in Colombo verursachten dagegen keine Opfer. Die EU zeigte sich erschüttert.

Der Anschlag auf den Bus ereignete sich den Angaben zufolge in Weli Oya, einer Region, die die für Unabhängigkeit kämpfenden Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) beanspruchen. 17 Menschen wurden durch die Explosion verletzt. Die Mine am Straßenrand explodierte in Buttala, als ein Militärkonvoi vorbeifuhr. Drei Soldaten wurden verletzt. Aus Angst vor Attentaten der Tamilen stand Colombo unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Tausende Sicherheitskräfte schützten die 650.000-Einwohner-Stadt. Um Anschlägen auf dem Seeweg vorzubeugen, patrouillierte die Marine vor der Küste. Laut Behördenangaben wurde während der sechsstündigen Zeremonie der Unabhängigkeitsfeier auch der SMS-Versand blockiert. Die Regierung befürchtet weitere Anschläge in den nächsten Tagen.

Die Gewalt zwischen Regierungstruppen und LTTE nimmt seit Wochen wieder zu. Am Wochenende waren bei drei Anschlägen 34 Menschen getötet und rund 200 weitere verletzt worden. Für mindesten ein Attentat sollen die tamilischen Rebellen verantwortlich sein. Mitte Januar endete offiziell ein 2002 ausgehandelter Waffenstillstand, der jedoch schon seit Ende 2005 faktisch nicht mehr eingehalten wurde. Die LTTE kämpft seit mehr als 35 Jahren für einen unabhängigen Staat im Norden Sri Lankas. In dem Bürgerkrieg kamen schätzungsweise bereits 70.000 Menschen ums Leben.